AKTUELLES
OGS-FARBENLAND
Keinesfalls!
Natürlich sieht der Schulgarten nach sechs Wochen Mindestpflege immer etwas verwunschen aus. Aber gerade das hat dazu geführt, dass sich eine absolute Rarität bei uns angesiedelt hat. Wir haben im Gemüsebeet Raupen des größten heimischen Schmetterlings gefunden. Dem Schwalbenschwanz. Dieser eindrucksvolle Schmetterling steht bei uns unter Naturschutz. Nun hoffen wir, dass diese wunderschönen Raupen nicht Fressfeinden zum Opfer fallen. Auf den Möhren fühlen sich die Raupen des Schwalbenschwanzes jedenfalls sichtlich wohl! Daher wird unsere Möhrenernte bis auf weiteres verschoben!
Um der rasanten Abnahme der ökologisch wertvollen Streuobstbestände in NRW entgegenzutreten, haben seit dem Jahr 2000 bereits verschiedenste Regierungen Förderprogramme aufgelegt, denn Saft gibt eben nicht bloß Kraft, er bedeutet auch eine gesunde Zukunft. Darauf stoßen die Hiddesser OGS Kinder nicht nur freitags an, denn Saft ist hier zu Lande beliebt: Laut dem Verband der Fruchtsaft-Industrie sind die Deutschen weltweit sogar die größten Safttrinker. Und am besten ist es, wenn es sich dabei um „Direktsaft“ handelt, wie ihn die Hiddeser Schüler bekommen, direkt aus Früchten gepresst und abgefüllt, ohne Zusatzstoffe, das schmeckt und macht gute Laune.
Töpferkurs in der OGS
09.01.2023
In den Weihnachtsferien erarbeiteten sich die kreativsten und formfreudigsten Kinder weitere Fähigkeiten im Umgang mit Ton und produzierten an eigens für diese Zwecke erworbenen Töpferscheiben kleine Kunstwerke aber auch Tassen und Schalen, Teller und Vasen. Die mit viel Motivation und Engagement entstandenen Kunstwerke werden noch im schuleigenen Ofen gebrannt und gelangen dann als Elternpräsente ins heimische Wohnzimmer.
Heute bin ich Forscher!
OGS Ferienkinder entdecken die Wissenschaft
09.01.2023
„Forscher sein“? - Das ist ja nichts Besonderes, denn eigentlich sind wir Menschen das von Klein an: Jedes Baby hat nichts wichtigeres zu tun, als mal eben die Welt zu entdecken! Doch diesem unbändigen Drang werden in Folge immer mehr Einschränkungen und Grenzen entgegengesetzt und die Jugend des Internetzeitalters fokussiert sich zunehmend auf Produkte und Ergebnisse statt auf Prozesse und Erkenntnisse. Daher fordern renommierte Naturwissenschaftler und Lernpädagogen schon seit gut zehn Jahren: „Rettet die Neugier!“ - Für Kinder sei dabei weniger die Anhäufung von Dingen und Wissen wichtig, sondern vielmehr die Fähigkeit, eigenständig und kreativ zu denken.
„Spielend die Welt begreifen“, setzte sich daher die Hiddeser OGS-Ferienbetreuung zum Ziel und mietete kurzentschlossen ein „Forschermobil“. - Von Montag den 2.Januar bis Freitag, den 06.Januar stand dieser Abenteuer-Wagen den Kindern für zahlreiche Entdeckungen und Erfahrungen zum Thema „Wasser“, „Luft“, „Strom“ und „Energie“ zur Verfügung.
Geforscht wurde dabei in Kleingruppen, damit die eigenen Fragen, Ideen und Lösungswege ganz im Mittelpunkt des individuellen Interesses stehen konnten. Dabei stellte das nasskalte Wetter draußen kein Hindernis dar, denn die Sitzecke im beheizten Bauwagen wurde kuschelig gestaltet und „Wärme“ wie „Kälte“ neben vielen anderen Entdeckungen sogleich zum Thema gemacht. So wird die „Forschungsreise“ weitergehen, auch wenn der Wagen das Gelände zu Schulbeginn längst wieder verlassen haben wird.
(Bericht: Folkert Streich)
Minus 6 Grad auf dem Schulhof und eine lange Schlange Kinder vor der Schultür im Aufgang zur Aula. Erwartungsvolle Gesichter und trampelnde Beine, Juchzen, Schubsen, Drängeln: Der Kasper kommt! - Nicht irgendeiner, sondern der vom „Staufenberger Puppentheater“!
Endlich hat es geklappt. Zur Eröffnungsansprache erzählt OGS-Leiter Peter Kübler, dass dieser Augenblick sehnlichst erwartet wurde, „doch Corona hat uns das lange unmöglich gemacht“. Und er weiß, „jetzt ist die Freude doppelt groß. Aber, nicht nur bei uns, auch bei den Staufenbergern! Das ist ein Familienbetrieb mit über 100jähriger Tradition. Und sie freuen sich, heute einmal für uns spielen zu können. Ihr dürft gespannt sein!“
„Ja, es wird spannend, aber auch lustig“, verspricht der Impressario der Familie Nolting, die diese alte Theatertradition fortführt und als Wanderbühne ihr Können zeigt. Er bemerkt: „Alles was ihr jetzt seht, ist selbstgemacht, die Figuren, die Kulissen, die Musik und das Theaterstück.“ Das hat seinen guten Grund, denn diese Künstlertruppe hat es sich zum Ziel gesetzt, passgenau für das Publikum zu arbeiten, da wird die Interaktion mit dem Publikum nicht bloß erlaubt, sondern aktiv gesucht: Gut für die Aufmerksamkeit, gut für die Beschäftigung mit dem Stoff, gut für die Fantasie und gut für die eigene Laune!
„Spinnenbein und Krähenfuß“ in der Grundschule wird gehext
Dabei sieht alles zunächst sehr betrüblich aus, den Weihnachtsmann scheint sein übler Schnupfen fast von den Füßen zu reißen und das Rentier feiert krank. Eine schöne Bescherung ist das! Klar, das Kasper und Seppel hier unter die Arme greifen müssen und Großmutter für gute Arznei sorgen will. Selbst Wuffi, Kaspers treuer Hund, wird in den Plan eingespannt und als Schlittenzugtier gewonnen. Doch der Schnee liegt hoch, die Last der Geschenke ist schwer und es müsste schon mit Hexerei zugehen, wenn das möglich sein sollte. - Hexerei? - Ja, tatsächlich kennt der Kasper die alte Palina Amalia. Und die ist doch Hexe, hat es auch an Seppl damals schon schmerzlich bewiesen. Wenn man die für die gute Sache gewinnen könnte, um aus einem kleinen weißen Hund ein Schellen rasselndes Weihnachtsrentier zu zaubern!? - Kasper lässt nicht locker und baut ganz auf die Hilfe der Kinder, die sich im Umgang mit der alten Schachtel als äußerst wach und wenig furchtsam erweisen, mag die auch noch so heiser gickeln und zetern.
Und natürlich sind auch der Wachtmeister Dimpflmoser und die kleine Gretel aufmerksam. Es kann also fast gar nichts passieren und alles gelingt zum Besten. Als Dank für ihren schrägen Zauber, schenkt der gütige Weihnachtsmann, bevor er sich von der Grundschule Hiddesen verabschiedet, der Hexe sogar noch einen neuen Besen, einen Nimbus 2000. Und das ist doch einfach unglaublich!
Unglaublich, wie der ganze Nachmittag, ein Bilderbuchtheater für die ganze Familie, bei dem alle lustvoll mitfiebern dürfen. So leise, dass man die Nadel in den Heuhaufen fallen hören könnte und so laut wie ein Boxkampf. Ein Vergnügen für den Einzelnen und ein Erlebnis für die ganze Gruppe.
(Autor: F.Streich)
Am Anfang war der Apfel - OGS treibt Ferienaktivitäten mit viel Biss
18.10.2022
Auf Apfel-Jagd
„Am Anfang,... der Apfel? - Nein, Sonne, Wasser, Himmel und Erde. Ja,...und natürlich die Lebewesen!“
Und Lebewesen, nämlich 5000 verschiedene Arten, gibt es in Mitteleuropa in keinem Lebensraum mehr als eben in der Streuobstwiese. Das kommt daher, dass solche Obstgärten die Eigenschaften lichter Wälder und blühender Wiesen ideal vereinigen: sie sind ein Rendezvous aus Unterholz und Krautschicht, das heute weder im produktiven Forst noch im aufgeräumten Garten oder in der intensiven Landwirtschaft seinen Platz findet. Grund genug für die Kinder der OGS Hiddesen sich einmal selbst auf die Suche danach zu machen. Und... sie wurden fündig und machten dabei reiche Beute: viele leckere Äpfel und einige Birnen, von den Jüngsten selbst gepflückt und mit dem Handbollerwagen eingefahren, lieferten reiche Beute und viel Biss. Das machte Hunger auf mehr. Und so erfuhren die Ferienkinder durch den Besuch von drei aktionsfreudigen Mitarbeiterinnen des Lippe-im-Wandel-Teams, dass es heute in Deutschland über 2000 Apfelsorten gibt und weltweit sogar über 20.000, dass die Apfelernte bei uns so groß ist, das die Hälfte der Ernte in die Kühlung wandert und für das ganze Jahr ausreicht und dass man fabelhaft viel mit den leckeren Früchten anstellen kann, wie Saft pressen, Kuchen backen, Mus kochen, Gelee zubereiten, Most machen, Bratäpfel schmoren oder Backobst dörren.
Tolle Tatkraft und süßer Lohn
Bevor die handverlesene Ware von den Kindern in den großen Trichter des Obstschredders geworfen wurde, stand das planschfreudige Wasserbad der Früchte im sonnigen Schulgarten. Der kleinstückigen Zerkleinerung folgte dann die sorgsame Befüllung der Obstpresse. Gut verdeckelt und mit Holzklötzen eingezwängt, wurde das Gewinde Runde um Runde enger geschraubt. Dies geschah entweder gleich durch die gebündelten Kräfte mehrerer Kinder oder in fliegendem Wechsel. Der dabei ununterbrochen am Spundloch sprudelnde dünne Saftstrom, musste behutsam in einer Schale aufgefangen und behände mit dem Behältnis gewechselt werden, um ja keinen Tropfen zu vergeuden. Das gelang den Kindern in perfekter Teamarbeit. Das volle Behältnis wurde sofort an einen Abfülltisch transportiert, wo es die Kinder langsam und vorsichtig in einen Füllbecher gaben, um den Inhalt sogleich auf die dafür bereitgestellten Halbliterflaschen zu verteilen.
Beim anschließenden Ausschank in die Saftbecher war die Begeisterung riesig groß, dunkel goldbraun in seiner Färbung und von intensivster Süße war die Verkostung eine echte Überraschung und mit keinem käuflichen Produkt vergleichbar: Viel besser!!! Am Basteltisch konnten die Kinder passend zu ihren Flaschen Apfel-Anhänger gestalten und im Nebenraum mit Hilfe des Kerngehäuse-Schneiders und der scharfen Flotten Lotte Mus zubereiten. - Ein Tag voller Tatkraft und eine Ferien-Freude, die in Erinnerung bleibt.
Tausende zu Besuch in OGS Hiddesen
16.08.2022
„Wer? - Kinder?“ - „Nein! - Bienen! Genauer gesagt, Apis Mellifera, Westliche Honigbienen. Die waren nämlich bei den Grundschülern zu Besuch, OGS-Leiter Peter Kübler hatte 10 000 von ihnen eingeladen, samt Imker.
„Die Bienen im Schulgarten, die ich euch mitgebracht habe“, so der Experte, „sind wirklich kein großes Volk“, denn es könnten leicht auch 40 000 oder 80 000 in einem Stock zusammen leben. „Aber die Wildbienen“ und dazu gehören mit 580 Arten die meisten Bienen in Deutschland, „wohnen sogar in ganz kleinen Gemeinschaften oder auch alleine. Das nennt man dann solitär“, weiß der Kenner. Manche von ihnen sind bereits ausgestorben und die meisten stark bedroht, weil in Ländern wie Deutschland leider die Wiesen verschwinden. Solche Lebensräume sind nicht einfach da, sie wurden vom Menschen geschaffen. Der Landwirt braucht sie nicht mehr und der Privatmann will lieber den Rasen, „aber bei euch hier im Schulgarten“, so der Imker sehe ich ganz viele heimische Blüten, die die Bienen mögen. Dort die Ringelblumen und da in der Mitte die vom Borretsch oder hier den Schmetterlingsflieder und hinter euch den wilden Dost. Den lieben sie sehr, besonders wenn er so schön in der Sonne steht.
Zum Glück ist die Honigbiene selbst nicht selten, im Gegenteil, sie ist sogar nach Rind und Schwein, das dritthäufigste Nutztier! Aber ganz alleine kann sie die viele Arbeit dennoch nicht schaffen. „Und was arbeitet sie?“, will der Imker von den Kindern wissen. „Sie macht Honig!“ tönt es von den Kindern. „Ja, aber zuerst bestäubt sie all die Blüten der Pflanzen. Wir könnten ja gar nichts ernten, weder Gemüse noch Früchte, wenn die Bienen nicht so fleißig für uns arbeiten würden“, gibt der Fachmann zu bedenken. „Und sie tun das unermüdlich, 24 Stunden am Tag.“ - „Aber nachts fliegen sie doch in ihren Korb“ meint eins der Kinder. „Ja, doch sie schlafen nicht, sondern abends putzen sie das Nest und machen den Honig. Und mit den ersten Sonnenstrahlen geht es wieder hinaus.“ Es ist nicht ganz so wie in den Geschichten der kleinen Biene Maja. Reisen tuen die Bienen nämlich nur ein paar Tage, die Königinnen und Drohnen zu Beginn ihres Leben und die Arbeiterinnen an dessen Ende. Und in dieser kurzen Zeit legen die Sammlerinnen bei ihrer Nektarsuche und Bestäubung fliegend eine Entfernung zurück, länger als um die ganze Welt.
„Und zum Dank dafür werden sie von uns Menschen bestohlen, denn wir greifen nach ihrem Honig“, so der lachende Imker. „Aber wir nehmen nicht alles und wir geben auch etwas zurück, Sirup, eine Weizenmischung oder ein Spezialfutter. Ich selbst bevorzuge Zuckerwasser, da bleibt der Stock schön sauber. Das ist wichtig, damit sich keine Krankheiten einnisten. Denn nach der arbeitsreichsten Zeit der Bienen, so bis Ende Juni, bereitet sich die Gemeinschaft schon auf den Herbst vor. Dann gibt es für uns Imker keinen Honig mehr und auch die Drohnen werden hinausgeworfen, damit mehr Wintervorräte bleiben.
„Hier schiebe ich eine dünne Platte unter den Kasten mit den Waben“, zeigt der Imker. „Da fallen nicht nur tote Bienen drauf, die würden die anderen sowieso aus dem Nest tragen, sondern da liegen auch so kleine Punkte.“ „Was für Punkte?“ will ein Kind wissen. „Das sind Milben“, erklärt der Fachmann, „kleine Spinnentiere“, die schaden den Bienen. Ich kontrolliere das abends, zähle sie und passe auf, das es es nicht zu viele Punkte werden.“
„Wie lange leben Bienen denn?“ will ein Kind wissen. - „Wer von euch hat eine Idee?“ fragt der Experte. „Einen Monat“, ruft jemand. „Gut! - Etwa 21 Tage. Das gilt für eine Imme, also eine Arbeiterin“, bestätigt der Kenner. „Eine Drohne lebt vielleicht 24 Tage und die Königin sogar 3 oder 4 Jahre. - Und die gucken wir uns jetzt an!“ Dazu hat der Imker zahlreiche Schutzanzüge mitgebracht und geht gruppenweise an den Bienenkasten. „Ich habe Angst!“ hört man die Kinder rufen. „Nein, euch passiert nichts!“ versichert der Fachmann, „ihr dürft nur keine schnellen Bewegungen machen und tretet bittet nicht von vorne an das Einflugloch heran. Sonst denkt das Bienenvolk da kommt ein Bär, den müssen wir angreifen.“ - Mit einer Art Miniöfchen macht der Experte einen schwelenden Rauch. „Ich verbrenne Eierkartons. Das ist für die Bienen ein Zeichen für einen Waldbrand, dann sind sie nicht auf Angriff gestimmt, sondern auch Flucht.“ - Und tatsächlich wird in Folge auch kein Kind gestochen. - Dabei heben sie mit Eifer die Waben heraus, überströmt von krabbelnden Bienen, sehen die Brutzellen und die Futterwaben und entdecken sogar die Königin. „Sie ist dieses Jahr mit einem gelben Punkt gekennzeichnet“, merkt der Imker an, „wäre sie noch von 2021 trüge sie einen weiße Markierung“. Und er zeigt den Kindern sogar das Glasröhrchen mit dem er sie einfängt und das Siebgitter und den Stempel mit dem er ihr die Farbe aufträgt. „Und schaut euch die Waben genau an“, erklärt er geduldig, „diese hier, sind für die Drohnen, die dunken dort sind schon einige Jahre alt, die nehme ich bald heraus und mache Wachs damit. Die hellen dagegen, sind ganz jung, das sind Brutzellen, am oberen Rand sind sie Zugdeckelt, da ist das Futter für die Larven drin. Und seht da schlüpft eine junge Biene!“
Alles einfach alles über die Welt der Bienen, hautnah zum Erleben, was will man mehr? - Den Honig probieren! - Ach ja, das durften die Kinder im Anschluss natürlich auch noch!